Das Doro Liberto 820 Mini ist das Nachfolgemodell des beliebten Doro Liberto 820. Das Senioren-Smartphone ist im Gegensatz zum Schwestermodell minimal kleiner, hat einen etwas schwächeren Akku und verfügt ansonsten im Grunde über die gleichen Ausstattungsmerkmale.
Bemerkenswert ist jedoch der Preisunterschied: Während Doro für das Liberto 820 einen Verkaufspreis von 269 € angibt, soll das Liberto 820 Mini 169 Euro, also 100 Euro weniger, kosten. Im Geschäft ist der Unterschied zwar etwas geringer, da man vor allem das Liberto 820 mittlerweile schon günstiger bekommt, liegt aber immer noch bei ca. 70 €.
Um herauszufinden ob das Mini-Modell trotzdem mithalten kann, haben wir es auf Herz und Nieren getestet. Unser Fazit: Fast kann es mit dem Liberto 820 mithalten, sammelt in Punkto Bedienung jedoch ein paar Minuspunkte und platziert sich damit knapp hinter dem Liberto 820.
- sehr gutes Display
- gute Akustik
- viele Einstellungen
- Hilfetexte
- günstiger als das Doro Liberto 820
- Tastatur zum Schreiben etwas klein
- Menüführung teilweise verwirrend
Tasten
Wie auch das Doro Liberto 820 verfügt das Liberto 820 Mini über keine physische Tastatur. Aufgrund des etwas kleineren Bildschirms sind wir zunächst davon ausgegangen, dass die Tatstatur des Minis noch etwas kleiner wäre, was sich jedoch als falsch erwies.
Statt die Tastatur merklich zu verkleinern, hat Doro es so eingerichtet, dass ein größerer Teil des Bildschirms von dieser eingenommen wird. Dadurch bleiben die Tasten zumindest in etwa so groß wie beim Schwestermodell, das Schreiben von langen Nachrichten wird allerdings etwas unübersichtlicher, da man oft und viel scrollen muss.
Trotzdem bleibt zu sagen, dass (wie schon beim Liberto 820 angemerkt) die Tastatur für den ein oder anderen zu klein sein mag und manche Senioren mit dieser wahrscheinlich nicht zurecht kommen werden. Zwar kann man das Smartphone auf die Seite kippen, wodurch die Tastatur etwas größer wird, die Fläche des Bildschirms, auf der man die Nachricht sehen kann, wird dadurch jedoch noch etwas weiter verkleinert.
An physischen Tasten verfügt das Liberto 820 Mini über drei Tasten auf der Vorderseite (Einstellungen, Home und zurück), drei Tasten an den Seiten (Lautstärke, Stand-by und Kamera) und eine Notruftaste auf der Rückseite. Alle diese Tasten sind angenehm groß (vor allem die auf der Vorderseite) und gut zu bedienen.
Display
Der Bildschirm des Liberto 820 Mini ist ebenso gut wie der des Liberto 820. Zwar ist die Auflösung etwas niedriger, im Alltag und aufgrund des etwas kleineren Displays macht sich dies jedoch nicht bemerkbar. Man kann alles sehr gut erkennen und auch wenn man beim genaueren Hinschauen die Pixel ausmachen kann, hat das keinen unserer Tester besonders gestört.
Mit 4 Zoll ist das Display 0,5 Zoll kleiner als der des Liberto 820, ist aber dennoch groß genug, um alles ausreichend groß darstellen zu können. Die Bedienflächen auf dem Homebildschirm sind groß und übersichtlich, vom Aufbau erkennt man hier keinen Unterschied zum Liberto 820. Beim ersten Start des Handys gibt es leider nur einen freien Platz für einen Kontakt, die Felder lassen sich jedoch beliebig modifizieren, wodurch man mehr Platz für Kontakte schaffen kann.
Auch die Bedienung des Smartphones über das Display lief reibungslos und ohne Probleme. Alle Anwendungen reagierten prompt und auch das Wischen durch die einzelnen Menüs oder Ziehen von Elementen führte immer zum gewünschten Ergebnis. Zwar brauchten manche Anwendungen beim Starten ein wenig Zeit, insgesamt ist die Arbeitsgeschwindigkeit jedoch gut.
Alles in allem konnte uns auch das Display des Doro Liberto 820 Mini im Test überzeugen. Dennoch haben, wie beim Liberto 820, 5 Punkte abgezogen, da die Auflösung für ein modernes Smartphone doch eher unterdurchschnittlich ist.
Akustik
Die Akustik ist wie bei fast allen Doro-Modellen sehr gut. Alle Töne sind sehr laut und auch gut hörbar, wenn das Handy mal im Nebenzimmer liegt. Zudem kann man die Lautstärke schnell über die Seiten-Tasten regeln.
Beim Telefonieren hört man seinen Gesprächspartner klar und deutlich, störendes Rauschen konnten wir im Test nicht ausmachen. Hörgerätekompatibel ist das Modell nach M4/T4, im Test gab es beim Telefonieren mit einem Hörgerät auch keine Probleme.
Bedienung
Was die Bedienung betrifft, gibt es im Grunde keinen Unterschied zum Liberto 820. Das Menü ist sehr übersichtlich aufgebaut, alle Bedienflächen sind angenehm groß und gut zu erkennen.
Die Hilfetexte, die erscheinen, wenn man Anwendungen das erste Mal startet sind äußerst hilfreich und erleichtern vor allem Menschen den Einstieg, die probierfreudig sind und schon erste Erfahrungen mit Smartphones haben. Personen, die gar keine Erfahrung mit solchen Geräten haben, sollten sich jedoch von einem bereits erfahrenen Nutzer eine kurze Einweisung geben lassen.
Der Home-Bildschirm ist gut strukturiert, wirkt aufgeräumt und überzeugt zudem dadurch, dass man jede Fläche anpassen kann. Dadurch kann man die wichtigsten Funktionen auf die vorderen Plätze legen und muss nicht erst umblättern, um zu diesen zu gelangen.
Auch das Doro Liberto 820 Mini kommt mit Android 4.4, das stark für die Benutzung durch Senioren angepasst wurde. Ein Vorteil von Android ist wohl vor allem, dass man dadurch den Google Play Store nutzen und dort Apps herunterladen kann. Wer mit Enkeln, Kindern oder Freunden über WhatsApp schreiben möchte, kann das mit ohne Probleme tun.
Alles in allem überzeugt es in Sachen Bedienung, Punktabzüge gibt es jedoch für die Vielzahl an vorinstallierten Apps, die man zum Großteil nicht benötigt und durch die das Menü überladen wirkt. Zudem gibt es einen kleinen Abzug dafür, dass das Schreiben von längeren Texten etwas unübersichtlich ist, da die Tastatur einen großen Teil des Displays einnimmt.
Notruftaste
Bezüglich der Notruftaste hat sich gegenüber anderen Modellen von Doro nichts geändert: Auf ihr kann man bis zu 5 Nummern speichern, die im Notfall der Reihe nach angerufen werden. Um diese nutzen zu können, muss man sie zunächst im Menü aktivieren (unter Einstellungen > Notruftaste) und die gewünschten Nummern einspeichern.
Zudem kann man auswählen, ob die Notruftaste einmal lang oder drei mal in Folge kurz gedrückt werden muss, um den Notruf zu aktivieren. Ist die Taste aktiviert und wird betätigt, ertönt dann zunächst ein lauter Warnton. Danach wird an die eingespeicherten Kontakte eine Notfall-SMS gesendet, welche die Standortinformationen des Geräts enthält. Im Anschluss werden die hinterlegten Kontakte der Reihe nach angerufen. Entsteht innerhalb von 25 Sekunden keine Verbindung, wird der nächste Kontakt angerufen.
Im Test hat die Notruftaste sehr gut funktioniert, unsere Tester lobten zudem die einfache und übersichtliche Einrichtung. Allerdings könnte sich die Notruftaste noch etwas besser vom Rest des Gerätes abheben und z. B. rot oder orange sein anstatt weiß.