Das Doro PhoneEasy 612 hat als eines der wenigen Handy mit „sehr gut“ abgeschnitten und teilt sich in unserem Seniorenhandy-Test 2014 den ersten Platz mit dem tiptel Ergophone 6120/6121. Schon im Test von Stiftung Warentest von 02/2013 hat das Gerät überzeugen können und erreichte dort den zweiten Platz. Wir können es für alle empfehlen, die ein zuverlässiges und einfach zu bedienendes Handy für einen Senioren oder einen Menschen mit Hör-, Seh- oder Motorikschwäche suchen.
- sehr gute Tasten
- beste Akustik im Test
- tolles Display
- Menü anpassbar
- obere Menütasten nicht gut zu erreichen
Tasten
Die Tasten des Doro PhoneEasy 612 gefallen unseren Testern auf den ersten Blick sehr gut. Sie sind angenehm groß, man rutscht nicht ab und sie sind beleuchtet. Positiv fällt zudem auf, dass die Tasten etwas hervorstehen und man sie so auch erfühlen kann.
Die Bedienung funktioniert ebenfalls sehr gut, die Tasten lassen sich leicht drücken und haben einen klaren Druckpunkt. Auch die Kennzeichnung der Tasten ist gut.
Im Verlauf stellt sich dann jedoch heraus, dass die Bedienung der obersten Tasten (Tasten zum Auswählen des Menüs oder Telefonbuchs) nicht immer gut zu erreichen sind und man dazu tendiert, die darunter liegenden und viel größeren Tasten zum Annehmen und Ablehnen von Anrufen zu benutzen.
Display
Das Display des Doro PhoneEasy 612 schneidet im Test sehr gut ab: Zeichen und Symbole werden angenehm groß dargestellt, das Display ist hell, hat gute Kontrastwerte und lässt sich bei voller Helligkeitsstufe auch bei Gegenlicht und aus verschiedenen Betrachtungswinkeln noch gut ablesen.
Standardmäßig ist der Hintergrund schwarz und die Schrift weiß eingestellt, was für eine gute Lesbarkeit sorgt. Wer diese Kombination als gewöhnungsbedürftig empfindet, kann diese im Menü umstellen. Insgesamt stehen 4 sogenannte „Themen“ zu Verfügung: schwarze Schrift/weißer Hintergrund, schwarzer Hintergrund/weiße Schrift, schwarzer Hintergrund/gelbe Schrift sowie blauer Hintergrund/gelbe Schrift.
Unseren Testern fällt allerdings auf, dass die Darstellung der Zeichen im Gegensatz zu anderen Seniorenhandys, wie z. B. dem Emporia Connect, etwas grobpixeliger und damit ein kleines bisschen schlechter zu lesen ist. Stören tut dies jedoch nur einen von unseren beiden Testern.
Akustik
Beim Telefonieren zeigt sich, dass die Akustik des Doro PhoneEasy 612 eine der besten im Test ist. Die Stimmen klingen auf beiden Seiten sehr natürlich und gut, Verzerrungen gibt es keine. Im Unterschied zu vielen anderen Seniorenhandys klangen die Stimmen im Test auch nicht dumpf, sondern sehr klar.
Wie bei allen Doro PhoneEasy Modellen sind die Töne des 612 besonders laut einstellbar. In unserem Seniorenhandy-Test fiel zudem positiv auf, dass der Vibrations-Alarm sehr stark ist: Legt man das Handy auf eine Oberfläche, macht alleine der Vibrations-Alarm fast so laute Geräusche wie der Klingelton an sich.
Bedienung
Was die Bedienung des PhoneEasy 612 angeht, gefällt uns sehr, dass sich direkt beim ersten Start ein Einrichtungsassistent öffnet (wie bei allen Doro Modellen, die wir getestet haben). Bei diesem kann man unkompliziert und schnell einige Dinge einstellen, die man dann nicht lange im Menü suchen muss. Einstellen lassen sich hier: Datum und Uhrzeit, Sprache, Klingelton und Lautstärke, sowie die Schriftgröße.
Wenn man die Einrichtung abgeschlossen hat, gelangt man zum Home-Bildschirm. Auf diesem sieht man den eigenen Netzbetreiber, das Datum und die Uhrzeit, ob man Empfang hat und wie voll der Akku noch ist. Unten links und rechts findet man die Schriftzüge „Menü“ und „Name“. Diese kann man mit den Tasten oberhalb der „Anruf annehmen/ablehnen“ Tasten anwählen.
Das Menü ist übersichtlich aufgebaut und umfasst folgende Punkte: Telefonbuch, Mitteilungen, Anrufliste, Kamera, Bilder, Wecker, Organisator, Rechner, UKW-Radio, ICE, Spiele und Einstellungen. Auf dem Bildschirm erscheint jeweils einer dieser Punkte, illustriert durch ein großes Symbol. Um Senioren die Bedienung zu erleichtern, können einzelne Menüpunkte in den Einstellungen ausgestellt werden. Allerdings reichen hier die Gestaltungsmöglichkeiten nicht so weit wie etwa beim tiptel Ergophone 6120/6121, bei dem man z. B. zusätzlich zwischen Anfänger- und Fortgeschrittenen-Modus wählen und auch die Reihenfolge der einzelnen Menüpunkte verändern kann.
Im Seniorenhandy-Test haben wir unsere Tester probehalber eine Nummer einspeichern lassen, was beim Doro PhoneEasy 612 sehr einfach geht: Man kann einfach die Nummer eingeben und diese direkt über einen Tastendruck speichern. Auch um die Nummer auf einer der Direktwahltasten zu speichern, muss man diese lediglich länger drücken.
Bedienungsanleitung
Im Gegensatz zum Doro PhoneEasy 508, das lediglich mit einer Kurzanleitung kommt, gehört zum Lieferumfang des Doro 612 eine ausführliche Bedienungsanleitung in vier Sprachen (Französisch, Deutsch, Italienisch und Niederländisch).
Bei der Anleitung gefällt uns, dass sie insgesamt größer ist als üblich und auch Schrift und Symbole etwas größer sind. Die Texte werden durch viele Symbole ergänzt, Bilder gibt es jedoch keine.
Insgesamt gefällt uns die Anleitung recht gut, allerdings ist sie sehr umfangreich und wenn man nur das Nötigste wissen möchte, so muss man zunächst das Inhaltsverzeichnis durchforsten und die wichtigen Punkte heraussuchen. Eine zusätzliche Kurzanleitung wäre hier sehr hilfreich.
Notruftaste
Die Notruftaste befindet sich auf der Rückseite des Geräts und ist lediglich durch ein kleines Symbol gekennzeichnet.
Zur Aktivierung der Notruftaste müssen unsere Tester erst einmal das Menü durchsuchen, was negativ auffällt. Im Gegensatz zu anderen Herstellern hat Doro hier für die Notruftaste keinen eigenen Menüpunkt, sondern diesen Punkt bei den „Einstellungen“ eingefügt. Dort kann man dann die Notruftaste aktivieren, Nummern einspeichern, einen Notruftext festlegen und alles andere einstellen. Der Punkt „ICE“ im Menü, den wir zunächst mit der Notruftaste in Verbindung gebracht haben, hat mit dieser nichts zutun. Hierbei handelt es sich lediglich um persönliche Informationen, die Ärzte etc. im Notfall abrufen können (eingespeichert werden hier Informationen über Medikamente, Allergien, Erkrankungen etc.).
Die Funktionsweise der Notruftaste kann uns allerdings überzeugen und sorgt für eine sehr gute Gesamtwertung in diesem Bereich: Solange sie nicht aktiviert ist, geschieht nichts, wenn man diese Taste betätigt. Wenn man die Notruftaste aktiviert hat und zumindest eine Nummer eingespeichert ist, kann man diese dann auch nutzen. Durch langes oder schnelles mehrmaliges Drücken der Taste wird ein Notruf aktiviert. In den ersten 3 Sekunden passiert jedoch erst einmal nichts, in dieser Zeit kann man einen falschen Notruf noch stoppen. Dann beginnt die Notrufschleife. Diese läuft so ab, dass die eingespeicherten Nummern der Reihe nach für 25 Sekunden angerufen werden. Geht in dieser Zeit niemand ran, wird die nächste Person angerufen. Um zu vermeiden, dass ein Anrufbeantworter den Notruf stoppt, kann man zudem einstellen, dass der Angerufene die Taste „0“ drücken muss.