Das tiptel Ergophone 6120/6121 (die Zahl am Ende gibt die Farbe an) ist zusammen mit dem Doro PhoneEasy 612, mit dem es punktgleich ist, unser neuer Seniorenhandy-Testsieger! Das Mobiltelefon überzeugt vor allem in der Bedienung, die man bei keinem anderen Modell so stark auf den jeweiligen Nutzer anpassen kann. Auch Display, Notruftaste und Akustik schneiden sehr gut ab. Lediglich was die Tasten betrifft, gibt es einige kleinere Minuspunkte. Insgesamt sind wir der Meinung, dass hier wirklich versucht wurde, ein zielgruppengerechtes Mobiltelefon zu entwickeln, das (nach der ersten Einrichtung) auch jemand ohne Handy-Kenntnisse bedienen kann.
- gute Notruftaste
- sehr gute Bedienbarkeit
- sehr gute Bedienungsanleitung
- Tasten ohne Abstände
- Direktwahltasten recht klein
Tasten
Die Tasten des tiptel Ergophone sind angenehm groß, gut gekennzeichnet und verfügen über einen klaren Druckpunkt. Unsere Tester merken jedoch an, dass man die Tasten nicht gut erspüren kann und sie etwas rutschig sind. Die drei Direktwahltasten für SMS, Kamera und Lupe sind zudem etwas zu klein und mit ungeschickten Fingern schwer anzuwählen ohne eine andere Taste dabei mit zu drücken.
Positiv ist zusätzlich anzumerken, dass das tiptel über „sprechende Tasten“ verfügt. Man kann somit einstellen, dass die Ziffern, die man drückt laut „vorgelesen“ wird.
Display
Beim Display handelt es sich um ein recht großes Farb-Display. Im Gegensatz zu den anderen Seniorenhandys ist der Hintergrund hier weiß, Ziffern und Zeichen werden in schwarz dargestellt (bei den anderen Seniorenhandys ist der Hintergrund schwarz, Ziffern und Zeichen werden in weiß dargestellt).
Im direkten Vergleich sind wir der Meinung, dass beide Darstellungsweisen ihre Vor- und Nachteile haben. Das tiptel spiegelt insgesamt weniger, da das Display heller ist, bei den anderen Modellen stechen die Zeichen allerdings etwas mehr hervor. Bedeutende Unterschiede können wir jedoch nicht feststellen, beide Darstellungsweisen sind für alltägliche Anwendungen tauglich.
Positiv ist beim tiptel, dass die Schrift insgesamt recht groß ist und zudem eingestellt werden kann. Dafür ist allerdings die Auflösung zum Beispiel beim Emporia Connect etwas besser.
Akustik
Was die Akustik betrifft, schneidet das tiptel im Test gut bis sehr gut ab. Beim Telefonieren kann man den Gesprächspartner gut verstehen, Aussetzer oder ähnliches gab es keine. Im direkten Vergleich schnitt nur das Doro PhoneEasy 612 noch etwas besser ab, da die Stimmen hier einen Tick natürlicher und klarer klangen.
Die Klingeltöne des Ergophone 6120/6121 gehören mit zu den lautesten im Test. Auch im Nebenzimmer kann man das Gerät noch gut hören, wenn man es auf maximale Lautstärke stellt.
Bedienung
Was die Bedienung angeht, hebt sich das tiptel deutlich von den anderen getesteten Seniorenhandys ab. So kann man z. B. einstellen, ob ein Einsteiger oder ein Fortgeschrittener das Handy bedient. Diese Einstellung beeinflusst welche Punkte im Menü angezeigt werden und was man dort einstellen kann. Voreingestellt ist „Einsteiger“.
Wenn man das Menü öffnet und „durchblättert“ so fällt einem zunächst auf, dass es viel mehr Oberpunkte hat, als die Menüs der anderen Seniorenhandys. Hier findet man: Kontakte, Mitteilungen, Lautlos, Anruflisten, Kamera, Radio, Rekorder, Wecker, Rechner, Aufgaben, Einstellungen, Dienste und Bluetooth. Dies mag zunächst einmal etwas unübersichtlich wirken, ist jedoch durchaus berechtigt. Für Senioren sind Menüs mit vielen Oberpunkten, die damit in der Tiefe nicht so verzweigt sind viel besser geeignet, da sie diese übersichtlicher finden. Alle, die der Meinung sind, dass dies dann aber doch zu viele Punkte sind, haben zudem die Möglichkeit einzelne dieser Punkte auszublenden oder die Reihenfolge manuell zu bestimmen (das geht jedoch nur im „Fortgeschrittenen“ Modus).
Insgesamt bietet einem das Ergophone 6120/6121 vor allem die Möglichkeit das Handy stark an den jeweiligen Nutzer anzupassen. Diese Einstellungen sollten natürlich von jemandem vorgenommen werden, der sich mit Mobiltelefonen auskennt, anders wird man es jedoch kaum hinbekommen, ein Handy zu entwickeln, das den individuellen Ansprüchen verschiedener Nutzer gerecht wird.
Bedienungsanleitung
Das tiptel Ergophone 6120/6121 kommt mit einem recht kleinen Begleitheft, das auf den ersten Blick wie eine herkömmliche Bedienungsanleitung aussieht, sich dann jedoch als sehr seniorenfreundlich herausstellt.
Schlägt man das Heft auf, so fällt z. B. auf, dass die Schrift deutlich größer als bei anderen Anleitungen ist. Beim Durchblättern merkt man dann schnell, dass es sich auch, was die Formulierungen angeht, nicht um eine „normale“ Bedienungsanleitung handelt. Einzelne Bedienschritte werden sehr ausführlich beschrieben und erklärt, wobei sich nicht ein Stichpunkt an den nächsten reiht, sondern alles ausformuliert ist und sich gut liest. Zusätzlich hat Tiptel einige Tipps und Ratschläge eingefügt, die die Bedienung des Geräts erleichtern.
Insgesamt finden wir die Anleitung sehr gelungen, allerdings hätten das Format und die Schrift hätten noch einen kleinen Tick größer sein dürfen, weswegen wir nicht die volle Punktzahl vergeben.
Notruftaste
Die runde Notruftaste liegt beim tiptel Ergophone 6120/6121 auf der Rückseite und ist durch einen orangene Umrandung und ein Symbol gekennzeichnet.
Auf dieser Taste kann man bis zu fünf Nummern speichern, an die im Notfall zunächst eine Notfall-SMS gesendet wird und die dann der Reihe nach angerufen werden. Zur Auswahl hat man den bestätigten oder den unbestätigten Notruf. Wenn man verhindern möchte, dass der Notruf durch einen Anrufbeantworter oder eine Mailbox gestoppt wird, so sollte man den bestätigten Notruf wählen. Hier muss der Angerufene nach Verbindungsaufbau die Taste „5“ auf seinem Telefon drücken. Beim unbestätigten Notruf endet die Notrufschleife sobald eine Verbindung zustande gekommen ist.
Einstellen kann man alles, was den Notruf betrifft, allerdings nur, wenn man den „Fortgeschrittenen“-Modus aktiviert hat (siehe hierzu Bedienung). Hat man alles eingestellt, sind diese Funktionen aber auch dann aktiv, wenn der Modus wieder auf „Einsteiger“ gestellt wird.
Anders als andere Notruftelefone wählt das Ergophone 6120/6121 nicht automatisch den allgemeinen Notruf (112) an, wenn keine Nummern auf der Taste gespeichert sind oder das Guthaben nicht ausreicht.