2015 scheint das Jahr der Senioren-Smartphones zu werden. Immer mehr Hersteller bringen auch Smartphones heraus, die einfach zu bedienen sein sollen und über zusätzliche Funktionen verfügen. Doro ist auch in diesem Bereich Vorreiter: mit der Liberto-Serie ist der Hersteller der erste Seniorenhandy-Anbieter, der gleich eine Reihe Senioren-Smartphones auf den Markt bringt. Das Doro Liberto 820 ist wohl eines der vielversprechendsten Modelle: dank der Android-Benutzeroberfläche kann man bei diesem Modell tatsächlich von einem vollwertigen Smartphone sprechen und dennoch ist die Bedienung gewohnt einfach. In unserem Test schneidet das Senioren-Smartphone daher verblüffend gut ab. Aufgrund des hohen Preises lohnt es sich jedoch nur dann, wenn man die zusätzlichen Möglichkeiten auch tatsächlich nutzt.
- sehr gutes Display
- gute Akustik
- viele Einstellungsmöglichkeiten
- Hilfetexte
- Tastatur zum Schreiben sehr klein
- Menüführung teilweise verwirrend
- sehr teuer
Tasten
Beim Doro Liberto 820 handelt es sich um ein Senioren-Smartphone, weshalb dieses Modell nicht über eine herkömmliche Tastatur verfügt. Es besitzt lediglich drei Tasten auf der Vorderseite (Home, Menü und Zurück) und einige Tasten an den Seiten (Lautstärkeregelung, Ein-/Ausschalten und Kamera). Vor allem die Tasten auf der Vorderseite sind sehr groß und haben einen guten Druckpunkt, die seitlichen Tasten sind alle rechts angebracht, was die Bedienung dieser für Rechtshänder sehr erleichtert. Diese Tasten sind zudem durch Symbole gekennzeichnet, die man erfühlen kann, was hilfreich ist.
Wenn man nun jedoch eine SMS schreiben möchte, öffnet sich auf dem Bildschirm eine Tastatur, wie man sie von herkömmlichen Smartphones gewohnt ist: alle Zeichen sind wie bei einer Computer-Tastatur angeordnet und die einzelnen Tasten nicht besonders groß. Unsere Tester konnte Texte damit zwar verfassen, fanden die Tasten jedoch etwas klein und brauchten dafür länger, als mit einem herkömmlichen Handy. Das Layout der Tastatur kann man verändern, allerdings sind die Tasten selbst wenn man die größte Stufe wählt, noch recht klein.Display
Schon beim ersten Einschalten hat uns das Display des Doro Liberto positiv überrascht: es ist hell, stellt Zeichen und Symbole klar und deutlich dar und alles scheint trotz der Auflösung von 940 x 560 Pixel auf 4,5 Zoll nicht zu verpixelt.
Der Homebildschirm wirkt sehr aufgeräumt und die wichtigsten Funktionen findet man dort auf einen Blick: Telefon, Mitteilung und Kamera haben jeweils einen eigenen Bereich, den man durch Antippen anwählen kann. Darunter findet man die Punkte „Google apps“ und „Menü“, darüber hat man drei freie Felder auf denen man Kontakte mit Foto oder andere wichtige Anwendungen hinterlegen kann. Am oberen Rand findet sich eine Google-Suchleiste in die man Begriffe eingeben kann, die dann bei Google gesucht werden (hierfür wird ein Internetzugang benötigt).
Da es sich um ein Touchscreen handelt, erfolgt die Bedienung des Smartphones hauptsächlich über diesen. In unserem Test hat dies wirklich gut geklappt: alle Befehle (Wischen, Tippen, Ziehen) wurden sehr gut erkannt und der Screen reagierte prompt und nur selten mit einer kurzen Verzögerung. Alles in allem, hat uns das Display überzeugt, Punktabzug gibt es lediglich für die Auflösung.
Akustik
Wie schon beim Doro PhoneEasy 612, ist auch die Akustik des Doro Liberto 820 sehr gut. Beim Telefonieren versteht man seinen Gesprächspartner klar und deutlich, Rauschen im Hintergrund hatten wir während unserer Testtelefonate tatsächlich keins. Zudem scheint Doro die hohen Töne etwas zu verstärken, wodurch die Stimmen heller klingen, was älteren Menschen zugute kommen dürfte, da im Alter meist die höheren Töne nicht mehr so gut gehört werden. Das Telefonieren mit einem Hörgerät war bei uns im Test problemlos möglich.
Was die Klingeltöne betrifft, hat man hier viele Einstellungsmöglichkeiten und kann diese wie bei allen Doro-Handys sehr laut stellen.
Bedienung
Als unsere Tester das Smartphone das erste mal in die Hand nahmen, waren sie sichtlich verunsichert. Unsere Testpersonen hatten bisher noch kein Gerät mit einem Touchscreen und waren zunächst besorgt, dass sie nicht mit dem Gerät zurecht kommen würde. Schon beim einschalten merkte man jedoch, dass Doro sich viele Gedanken darüber gemacht hat, wie man ein Smartphone so gestaltet, dass es sich möglichst einfach bedienen lässt.
So gibt es beim Liberto 820 zu fast allen Anwendungen und vielen Funktionen kleine Hilfetexte oder ganze Anleitungen, die einen durch die Programme führen und erklären was man wie machen kann. Unsere Tester fanden diese Texte sehr hilfreich und haben die große Schrift und die klare Ausdrucksweise gelobt.Auch das Menü ist sichtlich auf die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst und überzeugt uns mit sehr großen Symbolen und Schriften und vielen Hilfestellungen bezüglich der Bedienung. Die drei freien Felder auf dem Home-Bildschirm, auf denen man Kontakte mit einem Foto speichern kann, fanden unsere Tester super, ebenso wie die generelle Gestaltung von diesem.
Als Betriebssystem nutzt Doro beim Liberto 820 Android 4.4. Das ist zwar nicht der neuste Stand der Technik, hat in unserem Test jedoch in keinster Weise gestört. Alles in allem ist die Bedienung des Smartphones tatsächlich verblüffend einfach und sollte es auch Smartphones-Unerfahrenen ermöglichen mit diesem Gerät umgehen zu können. Punktabzüge gibt es in diesem Bereich lediglich, da zu viele Apps vorinstalliert sind, die das Menü etwas unübersichtlich machen und andere wichtige Einstellungen (zum Beispiel für die Notruftaste) nicht direkt im Menü zu finden sind, sondern anderen Punkten untergeordnet sind.
Notruftaste
Wie auch die Seniorenhandys von Doro, verfügt auch das Doro Liberto 820 über eine Notruftaste. Diese ist auf der Geräterückseite angebracht und funktioniert genauso wie bei den meisten anderen Modellen: Auf ihr kann man bis zu 5 Nummer speichern. Bei Betätigung für 3 Sekunden (oder drei mal hintereinander, je nach Einstellung) wird zunächst an jede Nummer eine Notfall-SMS gesendet, im Folgenden wird eine weitere Nachricht mit den aktuellen Koordinationen des Smartphones an diese Kontakte geschickt. Danach werden die gespeicherten Nummern im Freisprechmodus angerufen. Entsteht innerhalb von 25 Sekunden keine Verbindung, wird die nächste Nummer angerufen.
Wie bei allen Doro-Handys, muss man die Notruftaste zunächst aktivieren. Dies kann man unter Einstellungen -> Notruftaste. Hat man dies getan und Betätigt dann die Notruftaste, ertönt zunächst ein lauter Warnton, danach beginnt die Notrufschleife.
Im Test hat die Notruftaste genau so funktioniert, wie angegeben, zudem ist die Einrichtung sehr einfach und übersichtlich, sobald man den entsprechenden Punkt im Menü gefunden hat.