Das Emporia CONNECT ist ein sehr schickes Seniorenhandy, bei dem in vielerlei Hinsicht gut auf die Zielgruppe eingegangen wurde. Punkten kann das Handy vor allem mit seinem hervorragenden Display, durch extra laute Töne und eine sehr gute Akustik. Was die zahlreichen Zusatzfunktionen angeht, sind diese teilweise nicht besonders leicht zu bedienen und oftmals einfach überflüssig. Gut, dass man diese im Menü einfach abstellen kann. Ansonsten hat das Emporia CONNECT nur kleine Schwächen, der Preis kann sich dafür aber auch sehen lassen: 120 Euro kostet das Modell derzeit und ist damit das teuerste Gerät im Test. Wir können zwar eine Kaufempfehlung geben, sind aber der Meinung dass sich dieses Modell nicht für jeden lohnt und so mancher auch mit einem der günstigeren Handys sehr gut zurecht kommen wird.
- bestes Display
- schönes Design
- sehr gute Akustik
- unausgereifte Zusatzfunktionen
- sehr teuer
- lückenhafte Bedienungsanleitung
Tasten
Die Tasten des Emporia CONNECT sind angenehm groß und deutlich beschriftet. Die Tastatur ist beleuchtet und damit man einzelne Tasten gut drücken kann, sind diese Tasten mit einem kleinen Abstand zueinander angeordnet. Auch die seitlichen Tasten kann man gut erreichen und bedienen.
Negativ merken unsere Tester jedoch an, dass die Tasten nicht hervorstehen und somit nicht wirklich gut zu erspüren sind. Außerdem ist der Druckpunkt nicht ganz klar und die Tasten reagieren nicht so gut.
Display
Das Emporia CONNECT ist in unserem Seniorenhandy-Test das Handy mit dem besten Display. Bei diesem handelt es sich um ein recht großes Farb-Display mit einer für ein Seniorenhandy hohen Auflösung. Zeichen werden angenehm groß dargestellt und der Kontrast ist dank weißer Schrift auf einem schwarzen Hintergrund ebenfalls recht hoch.
Zudem gibt es ein zweites kleines Display, das sich vorne befindet, wenn man das Handy zuklappt. Auf diesem Display sieht man zunächst die Uhrzeit, darüber gibt es LED-Blinkleuchten, die anzeigen ob der Akku geladen wird oder es einen verpassen Anruf oder eine neue SMS gibt. Geht ein Anruf ein, erscheint auf dem kleineren Display in sehr großer Schrift wer gerade anruft (wenn die Nummer im Telefonbuch eingespeichert ist, steht dort der Name des Anrufers, ist die Nummer nicht gespeichert, die Nummer).
Akustik
Die Akustik des Emporia CONNECT ist ausgesprochen gut. Beide Gesprächsteilnehmer klingen natürlich, klar und deutlich und im Gegensatz zu vielen anderen Seniorenhandys klingen die Stimmen bei diesem Modell nicht dumpf. Auch beim Telefonieren mit einem Hörgerät gab es keinerlei Probleme oder Schwierigkeiten.
Die Klingeltöne dieses Seniorenhandys sind sehr laut eingestellt. Schon der voreingestellte Klingelton ist auch im Nebenzimmer kaum zu überhören, bei maximaler Lautstärke sollte man das Handy mit deutlichem Abstand zum Ohr halten, wenn es klingelt.
Bedienung
Die Bedienung des Emporia CONNECT ist recht leicht und verständlich sofern man sich auf die Grundfunktionen beschränkt. Das Menü kann man über eine eigene Taste anwählen, hier findet man die Punkte Nachrichten, Telefonbuch, Erinnerungen, Anruflisten, Werkzeuge und Einstellungen. Einen separaten Punkt für die Notruftaste gibt es leider nicht. Die Schrift im Menü ist angenehm groß und dank des großen Displays ist viel Platz, um die einzelnen Punkte anzuzeigen. Der Punkt, bei dem man gerade eine Einstellung vornehmen kann, ist durch einen weißen Hintergrund und schwarze Schrift hervorgehoben.
Auch beim Emporia CONNECT kann man leider keine Nummern speichern, die man zuvor einfach über die Tastatur eingetippt hat.
Im Test haben wir zusätzlich zu den Standard-Anwendungen einmal probiert EmporiaME zu benutzen. Dies ist eine Software mit der man Fotos, Termine etc mit Freunden und Verwandten teilen kann, die ein Smartphone besitzen und sich die zugehörige App herunterladen und installieren. Beim Emporia CONNECT ist die Einrichtung dieser Funktionen im Grunde einfach: Man muss lediglich seine Handy-Nummer eingeben. Im Test sollen wir diese Nummer dann jedoch mit einem Verifizierungs-Code bestätigen, von dem nicht gesagt wird, wo der herkommen soll oder wo man diesen findet. Die Einrichtung beim Smartphone hingegen ist deutlich komplizierter und erfordert ebenfalls sehr viel Geduld. Unseren Test haben wir dann an dieser Stelle abgebrochen. Da es sich hier um eine reine Zusatzfunktion handelt, wirkt sich dies nicht auf die Gesamtnote aus. Wir möchten an dieser Stelle jedoch zu bedenken geben, dass dieses Handy aufgrund dieser Funktionen (die allerdings noch nicht so ganz durchdacht sind) deutlich teurer ist als andere Modelle.
Bedienungsanleitung
Das Emporia CONNECT kommt mit einem kleinen dicken Benutzer-Handbuch, in dem alle Funktionen ausführlich und mit bunten Bildern erläutert sind. Die Anleitung finden wir sehr hilfreich, positiv fällt zudem auf, dass die Schrift etwas größer als üblich ist und die Zeilenabstände ebenfalls vergrößert wurden. Dadurch wirken die einzelnen Seiten viel übersichtlicher und man findet sich besser zurecht. Im Verlauf unseres Test müssen wir jedoch feststellen, dass einige Punkte nicht ausführlich genug beschrieben werden. So wollten wir zum Beispiel die Funktion EmporiaME benutzen, konnten dies aber nicht und in der Bedienungsanleitung fand sich kein Hinweis darauf, wie sich unser Problem lösen lassen könnte.
Zusätzlich sind dem CONNECT noch einige weitere Flyer und Faltblätter beigefügt, eine kurze Schnellstart-Anleitung gibt es jedoch leider nicht.
Notruftaste
Die Notruftaste befindet sich bei diesem Modell auf der Handy-Rückseite und ist wie bei allen Emporia Modellen etwas kleiner, rund und durch ein eingeprägtes Herz gekennzeichnet.
Auf dieser Taste kann man bis zu fünf Kontakte aus dem Telefonbuch speichern. Es ist nicht möglich Nummern einfach über das Tastenfeld einzugeben. Bei diesem Modell kann man beim Einspeichern zusätzlich angeben, ob es sich um einen privaten Kontakt oder eine Hilfsorganisation handelt. Beim Betätigen der Notruftaste wird an jede dieser Nummern zunächst eine Notruf-SMS gesendet, dann werden die Nummern der Reihe nach angerufen. Wird der Anruf angenommen, so muss der Gesprächspartner (sofern es sich um einen privaten Kontakt handelt) innerhalb der ersten 60 Sekunden 3 Mal die „0“ drücken. Dadurch soll verhindert werden, dass eine Mailbox oder ein Anrufbeantworter die Notrufschleife unterbricht. Ist eine Hilfsorganisation eingespeichert, entfällt diese Bestätigung des Anrufs.
Im Folgenden nimmt das Handy eine Stunden lang alle eingehenden Anrufe entgegen. Um diese Funktion zu deaktivieren muss man das Handy einmal neu starten.
Sollten keine Nummern als Notrufnummern gespeichert sein, wird bei Betätigung der SOS-Taste automatisch der allgemeine Notruf (112) angerufen. Ist die Notruftaste nicht aktiviert und man drückt sie, so fragt das Handy, ob man die Notruffunktion nun aktivieren möchte.